Micro Seiki
Micro Seiki - Seite 3 I  zurück I weiter  I 1 I 2 I 3 I 4 I Home I Rütli pro I Frameset
  Micro Seiki RX / RY 1500 - Optimierung    
  Phase 03 - Plinth Stabilizer    
Über den mysteriösen plinth-stabilizer, auch dead weight genannt, ist viel geschrieben worden. Ungeachtet aller Spekulationen über den vom damaligen Hersteller verfolgten Zweck steht fest, dass der RW-1500, so die offizielle Typenbezeichnung, damals mit dem RX-1500 FVG serienmäßig ausgeliefert wurde. Da der ebenfalls serienmäßige Bronze-Plattenteller des "Vakuumspielers" 10 kg auf die Waage brachte und damit ca. 7,2 kg schwerer als der Standard-Teller des 1500 D war, verwundert wenig, dass Micro Seiki die unveränderte Laufwerksbasis mit einem entsprechenden "Gegengewicht" ausrüstete. Sicher stabilisierte der massive Gusseisenring auch die ganze Konstruktion, doch in erster Linie legte er den Schwerpunkt des Laufwerks tiefer. Zu einer gewissen Verwirrung trägt bei, dass in einem Prospekt mit dem blumigen Titel "Full-Choice 1500 Series Parts Variation", der den RX 1500 als eine Art modularen Baukasten darstellt, der RW-1500 aufgeführt ist. Ich konnte bisher allerdings keinerlei Dokumentation von Seiten des Herstellers darüber finden, ob alle Teile, die in diesem Prospekt aufgeführt sind, beliebig zu kombinieren sein sollten. Ich bezweifle das.
 

Micro Seiki RX / RY 1500 - Fotogalerie

  Allerdings ist zumindest die Vermutung erlaubt, dass der Stabilizer einem weiteren Zweck diente, nämlich dem Ausgleich des fehlenden Gewichts der Motoreinheit, für den Fall, dass diese auf dem separaten Motorständer RS-1500 montiert war. Doch wären all diese Überlegungen, wie auch die, über die nötige Materialbeschaffenheit des Stabilizers, sinnlos oder zumindest höchst fragwürdig, ginge es nicht - wie immer - um das Promille an möglicher Klangverbesserung. Eine High-End-Fragestellung in Reinkultur.

 
 

Januar 2012


Das Verlockende an der Sache war sicher die Chance, mit kleinem Aufwand ein High-End-Laufwerk ohne dramatische Eingriffe in die Grundkonstruktion noch ein wenig zu verbessern.

Da der Teller meines Micros sich nach über 25 Jahren nicht mehr ohne Weiteres von der Achse lösen ließ und ich grobe Gewaltanwendung auf jeden Fall vermeiden wollte, entschied ich mich dazu, die "Vermessungsarbeiten" sowie später die Montage des Eisenrings zu erledigen, ohne den Teller abzunehmen. Um diese heikle Prozedur durchzuführen, ohne das Lager des Laufwerks zu beschädigen, platzierte ich den Micro auf zwei Multiplex-Winkeln.

Meine Messungen ergaben, dass einige im Internet kursierende Maßangaben zumindest auf mein Laufwerk nicht zutrafen, wahrscheinlich aber schlicht und ergreifend falsch übertragen wurden.

Die oben eingefügte Konstruktionszeichnung gibt die Maße meines Nachbaus des Plinth-Stabilizers wieder. Sie decken sich nicht exakt mit denen des Originals, da ich aus Sicherheitsgründen ein paar Millimeter mehr "Luft" für eine problemlose Montage mit eingeplant hatte.

Mir ist nicht bekannt, wie viele Micro-Fans sich an den Nachbau des DW-1500 herangewagt haben, doch traf ich auf meinen Streifzügen durch das Netz auf eine High-End-Enthusiasten, der profunde Kenntnisse in der Herstellung und Anwendung des DW-1500 vorweisen kann: Kyriakos Kougioumtzoglou.



 



       
    Hilfe aus Griechenland

Kyriakos Kougioumtzoglou, Vizepräsident des exklusiven Audiophile club of Athens (ACA) testete in 2010 Versionen aus Kupfer, Bronze und Eisen. Nach stundenlangen Hörtests mit zwei Freunden befand er, dass die Kupferversion das Klangbild zu sehr dämpfte und die Bronze-Scheibe sich geringfügig negativ auf die Höhenwiedergabe auswirkte.

Allein schon aus Kostengründen verzichtete ich auf ähnliche Tests und entschied mich zur Fertigung eines Eisenrings aus Wald-und-Wiesen-Stahl E235.

Ein Teil des Dialoges ist im Forum des Clubs zu finden.
  Als Ausgangsmaterial diente eine im Eisenhandel erworbene Rundstahl-Scheibe mit einem Durchmesser von 260 mm und einer Dicke von 22 mm. Diese wurde in einer Dreherei auf exaktes Maß gedreht und geplant. Schließlich ließ ich den Rohling für matt schwarz pulverbeschichten, um Korrosionsprobleme zu vermeiden. Außerdem wäre eine "Pinsel-Lackierung" ein unverzeihlicher Stilbruch gewesen.

Über das zu erreichende Gesamtgewicht führte ich eine längere, spannende Korrespondenz mit Kyriakos, dem ich an dieser Stelle herzlich für seine Unterstützung danken möchte!
   
 
       

zurück  Micro Seiki - Seite 3  I weiter

I Home I Rütli pro I Frameset I